Einladung zum 90. Geburtstag

Herzliche Einladung zum 90. Geburtstag unserer Kirche

Liebe Gemeinde,

wer aus Reinshagen und Westhausen früher den Sonntagsgottesdienst besuchen wollte, musste sich zur 1894 fertiggestellten Lutherkirche aufmachen. Später wurden Gottesdienste im Kreisheim des Deutschen Turnerbundes (der heutigen OGGS) am Schimmelbuschweg „gegen eine sonntägliche Gebühr von 10 M (einschl. evtl. Licht- und Heizungskosten)“ abgehalten, wie im Presbyteriumsprotokoll der damaligen Ev. Kirchengemeinde Remscheid vom Oktober 1926 zu lesen war. Nachdem ein früheres Bauvorhaben wegen des Ersten Weltkriegs und der anschließenden Inflation aufgegeben wurde,  beschloss das Presbyterium schließlich im Juli 1927 die Aufnahme einer Anleihe, wovon 50.000 Reichsmark auf einen Kapellenbau in Reinshagen entfallen sollten.

Zurück

Bereits im August 1927 wurde das Baugrundstück an der Reinshagener Straße erworben. Es folgte ein Ideenwettbewerb,  den der Entwurf einer 20 Meter langen und 12 Meter breiten sog. „Kleinkirche“ des Remscheider Architekten Franz Meuthen gewann,  die Platz für bis zu 250 Besucher bietet. Ende Juni 1928 war der erste Spatenstich und am 07.07.1929, also vor 90 Jahren, konnte die Adolf-Clarenbach-Kirche mit ihrem 29 Meter hohen Turm feierlich eingeweiht werden. Ihren Namen bekam sie nach dem als "Reformator des Bergischen Landes" bekannt gewordenen Lüttringhauser,  dessen Märtyrertod 1529 sich zum vierhundertsten Male jährte.

Am Ende betrugen die Baukosten wohl eher 100.000 Reichsmark, allerdings inklusive des Anbaus, der als Gemeindesaal und für den Konfirmandenunterricht genutzt werden konnte. Zur Erhöhung der Baukosten trug auch bei, dass glücklicherweise eine Orgel nachbewilligt wurde, nachdem zunächst nur ein Harmonium vorgesehen war. Das zum Ensemble ebenfalls gehörende Pfarrhaus konnte aus Kostengründen erst später gebaut werden. Es spendeten für das Gussstahlglockengeläut Kommerzienrat Hermann Hasenclever aus Ehringhausen und für eine würdige Turmuhr die Vieringhauser Firma Heinrich Böker und deren Gesellschafter.

Eigentlich hätte sich die Gemeinde nur einfache Kirchenfenster leisten können. Der pensionierte Rektor von den Steinen initiierte jedoch eine Sammlung, die die künstlerischen Glasmalereien ermöglichte, welche den Innenraum in ein warmes goldgelbes Licht tauchen. Auf den farbigen Fenstern im Chor ist links und rechts des Kreuzes der gemarterte und der auferstandene Christus zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird Clarenbach zwischen den Reformatoren Luther und Melanchthon abgebildet. Die seitlichen Fenster zeigen biblische Szenen und Ereignisse der Reformation.

In seiner Festpredigt vor 90 Jahren sagte Pfarrer Dr. Kertz,  man habe eine kleine Kirche gebaut,  "weil wir nüchtern den Zerfall der christlichen Sitte in unserer Heimat sehen und wissen,  dass Tausende und Abertausende bereit und geneigt sind,  auch anderen Fahnen zu folgen als der Kreuzesfahne." Allerdings war der Andrang an diesem Tag so groß,  dass der Einweihungsgottesdienst mittels Lautsprecher nach draußen übertragen wurde. Wer weiß, vielleicht lag es auch daran,  dass das Presbyterium im Anschluss zu einer öffentlichen Gemeindefeier in die damalige Stadtparkhalle eingeladen hatte?

Plakat zum Vergrößern anklicken!

Das Presbyterium nimmt jedenfalls den neunzigsten Geburtstag unserer immer noch wunderschönen kleinen Kirche gerne zum Anlass, Sie alle herzlich zu einer Feier einzuladen:

am Freitag,  28. Juni 2019 ab 18 Uhr auf der Wiese hinter der Kirche, Reinshagener Straße 11 zu Essen und Trinken,  Spielen, Musik und Lagerfeuer.

Wir freuen uns auf Sie!

Herzliche Grüße


Peter Lässig
Vorsitzender des Presbyteriums