Taufe

Kurz nach der Geburt so ein kleines Wesen im Arm zu halten, berührt die meisten Menschen auf besondere Weise. Klar, das alles ist biologisch irgendwie erklärbar, und ab einem gewissen Alter weiss man ja, wie's funktioniert.

Trotzdem: Die Faszination bleibt, das Entstehen eines neuen Lebens hat etwas Unfassbares, etwas Heiliges. Martin Luther hat gesagt: „Wenn Du ein Kind siehst, hast Du Gott auf frischer Tat ertappt.“ So verwundert es nicht, dass viele Eltern, die sich zuvor eher wenig für Religion, Glauben und Kirche interessiert haben, sich auf einmal wieder damit beschäftigen. Und irgendwann taucht dann vielleicht auch die Frage auf: Taufe ja oder nein? Die Ankunft des neuen „Mitbewohners“ feiern viele Eltern ohnehin mit einem kleinen Fest - aus Freude, aus Dankbarkeit, und um den kleinen Menschen seiner Familie vorzustellen. Die Taufe ist nichts anderes als die kirchliche Variante dieser Feier: Auch in der Taufe drückt sich die Dankbarkeit über das Wunder des neuen Lebens aus. Und auch hier wird der kleine neue Erdenbürger der Gemeinde - seiner christlichen „Familie“ - vorgestellt. Hinzu kommt die Überzeugung: Unser Kind ist ein Kind Gottes.


FAQ (häufig gestellte Fragen) zur Taufe

• Was spricht für eine Kindertaufe?

Die Taufe soll als ein Geschenk Gottes verstanden werden. Gott spricht den kleinen Kindern seine Liebe zu - unabhängig davon, wie sie sich verhalten. Eltern und Paten haben die Aufgabe, stellvertretend für die Kinder den Glauben zu bezeugen und den Kindern von ihrem Glauben, aber auch von ihren Zweifeln zu erzählen.

• Was bedeutet die Taufe?

Die Taufe ist in erster Linie die Zusage der Liebe und des Segens Gottes. Mit dem Akt der Taufe wird der Täufling auch in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen.

• In welchem Alter sollte ein Kind getauft werden?

Meistens werden die Kinder im ersten Lebensjahr getauft. Aber auch eine spätere Taufe ist möglich, wenn das Kind schon bewusst wahrnimmt, was geschieht.

• Was ist eine Nottaufe?

Wenn ein Kind bei der Geburt sehr krank ist und zu sterben droht, wird eine Nottaufe vorgenommen. Diese Taufe kann jeder Christ und jede Christin ausführen.

• Kann mein Kind konfirmiert werden, ohne getauft zu sein?

Nein. Um konfirmiert zu werden, muss Ihr Kind getauft sein. Ist Ihr Kind zurzeit des Kirchlichen Unterrichts noch nicht getauft, wird es im Abschlüss-Gottesdienst des Kirchlichen Unterrichts nicht konfirmiert, sondern getauft. - in Gemeinschaft mit den bereits getauften Kindern, die im Abschluss-Gottesdienst konfirmiert werden.

Die Kirchenordnung der Ev. Kirche im Rheinland legt in Artikel 84 (3) fest: "Nichtgetaufte Konfirmandinnen und Konfirmanden werden während der Unterrichtszeit oder anstelle der Konfirmation getauft." Das Presbyterium unserer Gemeinde hat sich für die zweite Möglichkeit entschieden, nicht getaufte Konfirmandinnen und Konfirmanden im Konfirmations-Gottesdienst anstelle der Konfirmation zu taufen (Beschluss des Presbyteriums vom 21.11.2002).

Die im Konfirmations-Gottesdienst getauften Konfirmandinnen und Konfirmanden sind (in der Regel) 14 Jahre alt und damit uneingeschränkt religionsmündig. Dazu heißt es in der Kirchenordnung der Ev. Kirche im Rheinland in Art. 79 (3): "Der Taufe Religionsmündiger geht eine Unterweisung im christlichen Glauben voraus (= Kirchlicher Unterricht). Mit ihrer Taufe sind sie konfirmierten Mitgliedern der Kirchengemeinde gleichgestellt." Somit sind die im Konfirmations-Gottesdienst getauften religionsmündigen Konfirmandinnen und Konfirmanden durch die Taufe mit vorangegangenem Kirchlichem Unterricht vollgültige Mitglieder unserer Kirche mit allen Rechten und Pflichten.

• Kann mein Kind zum Konfirmandenunterricht gehen, ohne getauft zu sein?

Ja. Ihr Kind nimmt am Kirchlichen Unterricht teil und wird dann im Abschluss-Gottesdienst getauft - in Gemeinschaft mit den bereits getauften Kindern, die im Abschluss-Gottesdienst konfirmiert werden. Die Konfirmation ist die Bestätigung der Säuglingstaufe durch den nun religionsmündig gewordenen Menschen (siehe vorherige Frage).

• Muss ich mich erneut taufen lassen, wenn ich die Konfession wechsle oder wieder eintrete?

Die Taufe ist im Verständnis aller christlichen Kirchen etwas Einmaliges und kann daher nicht wiederholt werden. Bei einem Wiedereintritt in die ev.angelische Kirche oder bei einem Übertritt in die katholische Kirche wird nicht noch einmal getauft. Bei einem Übertritt in eine orthodoxe Kirche wird allerdings die Salbung nachgeholt. Beim Übertritt zu einer sog. orientalisch orthodoxen Kirche (Syrisch-Orthodox, Armenisch-Apostolisch, Koptisch-Orthodox, Äthiopisch-Orthodox) gibt es unterschiedliche Praktiken.

• Wer sorgt für den Schmuck der Kirche?

Unsere Kirche ist in jedem Gottesdienst ohnehin mit Blumen geschmückt. Wenn Sie besonderen Schmuck wünschen, sprechen Sie mit dem zuständigen Pfarramt. Dies ist ohne Probleme möglich.

• Dürfen wir während des Gottesdienstes fotografieren oder filmen?

Das unbegrenzte Fotografieren während eines Gottesdienstes ist oft störend. Deshalb ist in unserer Gemeinde das Fotografieren während des Gottesdienstes nicht erlaubt, um die Würde des Gottesdienstes zu wahren. Es besteht aber die Möglichkeit, nach dem Gottesdienst noch Bilder zu machen. Das (dezente) Filmen mit einer Videocamera ist nach Absprache mit dem zuständigen Pfarrer von der Empore unserer Kirche aus möglich. 

• Wie soll der Täufling während der Taufe gekleidet sein?

Das entscheiden Sie selbst. Unser Tipp: So bequem und dabei so festlich wie möglich. In vielen Familien gibt es Taufkleider, die von Generation zu Generation weiter gegeben werden. Das ist eine schöne Tradition. Was kostet die Taufe? Grundsätzlich ist die Taufe für die Kinder unserer Gemeinde-Mitgliedern kostenlos. Nur wenn Sie besonderen Blumenschmuck oder ausgefallene musikalische Darbietungen wünschen, entstehen Ihnen Kosten.

• Wer kann Pate oder Patin werden?

Zum Patenamt zugelassen sind alle getauften Christinnen und Christen, deren Kirchen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) angehören. Evangelische Christen müssen konfirmiert und mindestens 14 Jahre alt sein. Wer allerdings aus der Kirche ausgetreten ist, hat damit das Recht aufgegeben, Taufpate bzw. Taufpatin sein zu können.

• Wann endet das Patenamt?

In der evangelischen Kirche endet das Patenamt formal nach der Konfirmation; in der katholischen Kirche endet die Patenschaft nicht.

• Gibt es eine ökumenische Taufe?

Nein. Da die Taufe zugleich die Aufnahme in eine konkrete Gemeinschaft ist, erfolgt sie immer innerhalb einer Konfession. Wir möchten unser Kind taufen lassen.

• Können wir gleichzeitig kirchlich heiraten?

Das können Sie. Von vielen Pfarrerinnen und Pfarrern wird ein solcher Gottesdienst inoffiziell Traufe (Taufe und Trauung in einem Gottesdienst) genannt. Es haben sich inzwischen eigene Formen entwickelt. Sprechen Sie mit einem unserer Pfarrer!

• Ist eine Segnung statt einer Taufe möglich?

Die Segnung ist in unserer Gemeinde zur möglichen Ersatzhandlung für die Taufe geworden. Damit wollen die Eltern dem Kind später die Möglichkeit zur freien Entscheidung für die Taufe lassen. Das kleine Kind wird in einer gottesdienstlichen Handlung gesegnet. Trotzdem ersetzt die Segnung nicht das Sakrament der Taufe und begründet nicht die Kirchenmitgliedschaft.


Taufen finden in unserer Gemeinde im „ganz normalen“ Gottesdienst an Sonn- oder Feiertagen statt - in der Regel bieten wir einmal im Monat einen Gottesdienst an, in dem Eltern ihr Kind taufen lassen können. Bitte setzen Sie sich telefonisch mit einem unserer Seelsorger (Pfr. Geiler, Tel.: 02191 / 97 51 21; Sabine Rossi, Tel. 02191 / 97 51 16) in Verbindung, um einen Tauftermin und einen Termin für ein Taufgespräch zu vereinbaren.
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