Bericht: Kirchentag 2019

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„Welch ein Vertrauen?“ - Welch ein Kirchentag?

Mit einer diesmal sehr kleinen Gruppe aus unserer Gemeinde, wir waren 6 Personen, machten wir uns am Mittwoch, den 19.06.2019 nachmittags, mit unserem Gemeindebus auf in Richtung Dortmund zum 37. Ev. Kirchentag. Man sollte es nicht für möglich halten, aber wir brauchten geschlagene 2 ½ Stunden für diese kurze Distanz. Staus auf mehreren Streckenabschnitten, teilweise Vollsperrung der Autobahn und unzählige Wochenendreisende waren die Ursache dafür. Aber schließlich kamen wir dann doch an unserer Gruppenunterkunft an, der Albert-Schweizer-Realschule in Mengede. Und welch ein Glück hatten wir, es war die wirklich bisher beste Unterkunft meiner Kirchentagsgeschichte. Unser Quartiermeister Maik Voswinkel und seine Truppe aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen empfingen uns mit einer ansteckenden Freundlichkeit und Fröhlichkeit. Unser Klassenraum war fast exquisit, die Duschen annehmbar sauber, das Frühstück exzellent, mit frischem Obst und Gemüse...und alles BIO :-)! Das war wirklich ein außergewöhnlich guter Start in die Tage voller Erlebnisse nach den sehr kurzen Nächten auf unseren kargen Mattenlagern.

Und das haben wir alles erlebt:

• Ein sehr lebendiges, quirliges, gastfreundliches, buntes und frisches Dortmund... mit aufgeschlossenen Dortmundern

• Den Abend der Begegnung mit Anna Los, vielen Mitmachaktionen und einem wunderbar stimmungsvollen Abendsegen mit Kerzenschein... wir waren im Kirchentag angekommen

• Eine Bibelarbeit (wir blieben nicht bis zum Schluss, denn man darf auch erkennen, wenn es einfach nur langwierig, trocken und viel zu theoretisch-theologisch ist) in einer Kirche mit Barfußpfad und Fichtenduft

• Dr. Eckart von Hirschhausen hatte in seinem Bühnenprogramm klare Worte für den Klimaschutz und die Verantwortung von uns Menschen für unser „Wohnzimmer Erde“... und unsere Jugendlichen trafen Heinrich Bedford-Strohm, den Ratsvorsitzenden der EKD... die Jungs waren beeindruckt.

• Im Zentrum Jugend gab es eine politische Mitmach-Diskussionsrunde und viele Mitmachangebote... bewegt bewegend...

• Abschlussabend mit Viva Voce, und den 1.000 Stimmen aus aller Welt und wieder einem sehr stimmungsvollen Abendsegen mit Kerzenschein... bis „der Mond aufgegangen“ war

• Ein wirklich mehr als frischer und moderner Abschlussgottesdienst im Signal-Iduna-Park (OKAY etwas zu viel schwarz-gelb) mit einer sehr mutigen, offenen und ehrlichen Predigt, die uns alle absolut ansprach und auch sehr bewegte... welch ein schönes Erlebnis...

• ...dazu volle U-Bahnen und Busse, Sonnenschein und unzählige Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen...

• Ein Theaterstück mit Tanz und Musik einer Jugendkirche... sehr spannend und sehr gut inszeniert im Depot in Dortmund

• Ein Straßenkonzert mit einer gemischten Band aus Menschen mit und ohne Behinderung... absolut mitreißend und fröhlich. Es wurde ausgelassen getanzt.

• Ein weiteres Straßenkonzert mit einer Jugendband und einer deutlichen Message für den Umweltschutz, die Menschlichkeit und den Frieden

• Ein Streifzug über den Markt der Möglichkeiten...so viele Menschen, so viele Eindrücke...

• Eine Podiumsdiskussion mit Thomas de Maiszière und internationalen Gästen aus Kirche und Politik zum Thema „Christliche Verantwortung“... ein Satz blieb hängen: Jesus war kein Deutscher und Christsein ist nicht deutsch... sehr interessant... sehr anregend zum Nachdenken

• Besuch des Musicals „Martin Luther King“ mit einem Chor aus 2.000 Menschen...es war ein wirkliches Erlebnis

• Wir waren wieder bei einem Biker-Gottesdienst mit einer sehr guten Band und einer deutlichen Botschaft für Geschwisterlichkeit, gegenseitige Wahrnehmung und Rücksichtnahme, nicht nur im Straßenverkehr...

oben: Dr. Eckart von Hirschhausen
rechts: Zufallstreffen mit EKD-Ratspräsidenten Heinrich Bedford-Strohm

unten: Impressionen aus Dortmund

oben: Abend der Begegnung

Die Stadt Dortmund hat alles wunderbar organisiert, die Pfadfinder haben wie immer, großes geleistet und unser Quartierteam hat ein wirklich fröhliches zu Hause auf Zeit für uns gezaubert.

Wenn wir gegen 24.00 Uhr dann müde vom Tag in unsere Schule schlurften, warteten gut gelaunte, junge Menschen auf uns mit kühlen Getränken, kleinen, liebevoll gestalteten Snacks und einem kleinen aber feinen „Selfmade-Bühnenprogramm“ im eigenen Nachtcafé. Es ging bis tief in die Nacht.

Und die gleichen jungen Menschen, die uns so liebevoll empfingen, tanzten morgens schon gut gelaunt zu fröhlicher Musik und haben uns unser Frühstück bereitet. Chapeau und vielen, lieben Dank!

„Welch ein Vertrauen“, so das Motto. Es öffnete Augen und Herzen für Nachhaltigkeit und Umweltschutz, für Toleranz und Nächstenliebe und die Not der Flüchtlinge und beherztes Handeln.

„Welch ein Kirchentag“, danke, dass wir Teil sein und uns beleben lassen durften. 2021 sind wir in Frankfurt sicher gerne wieder dabei, dann beim 3. ökumenischen Kirchentag.

Für unsere kleine Gruppe, Sabine Rossi