Bericht: Tandem-Projekt 2015

TANDEM... MEHR ALS NUR FAHRADFAHREN
Vom 11.07. bis 25.07.15 wagten sich 10 Jugendliche im Alter von 12-14 Jahren, bei unserem 1. Tandem-Projekt mitzumachen. Fahrradfahren??? Nein!!! Tandem heißt eine Art des Sprachaustausches mit einem anderen Land, in unserem Fall war es Frankreich, bei dem gleich viele deutsche wie französische Teilnehmende zwei Wochen miteinander die Sprache, die Kultur und die "Eigenheiten" des Partnerlandes kennenlernen.
Die erste Woche erlebten wir also gemeinsam in der Cascanide, einem Freizeithaus des UCJG (das ist der franz. CVJM) in der Auvergne, dem Hügelland über der Loire. In der Mitte der Zeit, am Samstag, ging es dann mit dem Bus auf zur zweiten Woche, die wir in Lindau am Bodensee miteinander verbrachten. Wir wohnten in sprachgemischten Gruppen in den Zimmern, lernten französische und deutsche Küche und Spezialitäten kennen, machten Stadtrallyes mit kleinen Tauschgeschäften in Vichy (F) und Lindau (D), waren im Hochseilgarten, im Schwimmbad, machten eine Treckingtour zum Wasserfall, eine sportliche Olympiade und einen Orientierungslauf, schwammen im Bodensee, fuhren mit dem Schiff zur Insel Mainau, besuchten das Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen und das Zeppelinmuseum in Friedrichshafen, fuhren Tretboot auf dem See und Fahrrad zum Pfänder nach Österreich, spielten Gruppenspiele... vor allem Werwolf/Loup garou war der Renner (bilingual schon eine kleine Herausforderung an die Konzentration :-))
An jedem Tag gab es 5 Stunden Spracharbeit, aufgeteilt in Sprachanimation und Tandemarbeit. Immer in bilingualen Kleingruppen wurden zu bestimmten Themen, z.B. Zahlen, Farben, Körperteile, Richtungsangaben, Essen..., die Wörter sehr spielerisch erarbeitet, um dann in Tandems (zwei arbeiten zusammen) kleine Aufgaben dazu zu erfüllen, z.B.: eine deutsch-französische Speisekarte erfinden, in Land-Art ein Kunstwerk bauen, eine spannende Geschichte erfinden, Pantomime und Activity spielen, Plakate entwerfen, sich blind führen lassen...

Immer wieder gab es Spiele zur Gruppendynamik, und genügend Freizeit, sich auch gut kennen zu lernen. Für die Deutschen war das französische Essen sehr gewöhnungsbedürftig, aber spannend, und die Franzosen schüttelten in der zweiten Woche den Kopf über unser üppiges Frühstück.
Die Jugendlichen haben in den zwei Wochen sehr viel erlebt, haben sehr viel Neues kennen gelernt, haben sich auf Fremdes eingelassen, haben eine andere Kultur und Sprache gelernt, haben selbst Lehrer in Ihrer eigene Sprache sein dürfen, hatten unglaublich viel zu Lachen, haben Freunde gefunden, haben gestritten und Konflikte bewältigt und sind enorm gewachsen. Für Doron und mich als "deutsches Team" war es sehr interessant aber auch sehr bereichernd mit dem "französischen Team" , Marie und Maxime, gemeinsam zu arbeiten. Schnell fühlten wir uns als ein Team. Wir hatten alle sehr viel Freude bei der Arbeit, haben uns ergänzt und voneinander gelernt und nehmen eine reiche Erfahrung mit in den Alltag.

Und Ihr Jugendlichen, die bis zum Schluss dabei wart, Ihr seid echt klasse, es hat viel Spaß mit euch gemacht. Das gesamte Tandem-Projekt wurde enorm vom DFJW/OFAJ bezuschusst, und so erst möglich gemacht. Herzlichen Dank an dieser Stelle.

Auf ein nächstes Tandem freue ich mich schon sehr.


Eure Sabine Sieger
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